Leitbild
Grundsatz unserer Arbeit im Haus Sorpesee ist die Herstellung von „Beziehung“ und „Bindung“. Wir vertreten die Ansicht, dass wir Kinder und Jugendliche vor allem über den Aufbau einer vertrauensvollen und beständigen Beziehung erreichen. Durch den kleinen, überschaubaren Rahmen und durch intensive Betreuung, gelingt es uns meistens eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen aufzubauen und gemeinsam mit ihnen an ihren Lebensvorstellungen und Bedürfnissen zu arbeiten. Unser Ziel ist es Kindern und Jugendlichen die Chance zu geben, gemeinsam mit uns an ihren Wünschen und Zielen zu arbeiten und mit Blick auf die individuellen Lebensvorstellungen und -ressourcen bestmöglich zur Verselbstständigung beizutragen. Dabei beziehen wir das Helfersystem kontinuierlich mit in den Hilfeprozess ein und legen großen Wert auf eine enge Kooperation. Die Rückführung der Kinder und Jugendlichen in das Herkunftssystem wird angestrebt und ist möglich, wenn das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen in der Familie sichergestellt werden kann und eine positive Entwicklung möglich ist. Im Hilfeplan wird die individuelle Ausgestaltung des Rückführungsprozesses erarbeitet.
Wir beherbergen auch Kinder und Jugendliche, wo der Kontakt zur Herkunftsfamilie aus verschiedenen Gründen schwierig ist oder nicht besteht, weil z.B. eine Kooperation kaum möglich ist. Diesen Kindern und Jugendlichen ermöglichen wir einen langfristigen Verbleib im Haus Sorpesee.
Aufgrund verschiedener problematischer Lebensumstände, emotionaler Entwicklungsverzögerungen, kognitiver Einschränkungen und/oder damit einhergehender psychosozialer Belastung, haben die zu betreuenden Kinder und Jugendlichen oft Schwierigkeiten sich in verschiedenen Lebens- und Lernfeldern zurechtzufinden und fallen immer wieder durch problematisches oder abweichendes (Sozial-) Verhalten auf. Gemeinsam mit der Herkunftsfamilie, Schulen und Therapeuten versuchen wir mit den zu Betreuenden an der Bewältigung ihrer Probleme zu arbeiten und unterstützen sie bei der Lösungsfindung. Damit dies gelingt, ist es zunächst einmal wichtig, dass die jungen Menschen Vertrauen zu uns fassen. Das erreichen wir über eine kontinuierliche Beziehungsarbeit und individuelle Förderung, die den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen entspricht. Wir verbringen viel Zeit in der Natur, gehen gemeinsam sportlichen Aktivitäten nach und legen viel Wert auf Bewegung und abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten. Die Umgebung bietet uns durch die Wälder und Seen die Möglichkeit hierzu. Ziel ist es die Kinder und Jugendlichen „dort abzuholen, wo sie stehen“ und sie bei der eigenständigen Lebensführung und individuellen Entwicklung im Rahmen ihrer Ressourcen zu unterstützen. Die lebensweltorientierte Ausrichtung unserer pädagogischen Arbeit spielt dabei eine zentrale Rolle.
Durch unsere pädagogische Arbeit und Haltung ist es uns in den letzten Jahren gelungen, Kinder und Jugendliche dauerhaft an den Träger und das Umfeld zu binden, wo andere Systeme nicht greifen konnten. Wir verstehen wir uns als Ergänzung zum bestehenden Familiensystem. Ziel ist es benachteiligten und verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen ein Zuhause auf Zeit mit einer intensiven Betreuung zu bieten, in dem sie sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Ressourcen entwickeln und wohlfühlen können. Durch unsere pädagogische Arbeit ist es uns in den letzten Jahren immer wieder gelungen Kinder und Jugendliche, die nicht mehr zur Schule gegangen sind, sich stark isoliert haben, kaum mit Menschen in Kontakt treten konnten oder ein schlechtes Sozialverhalten gezeigt haben, zu stabilisieren. Die kontinuierliche Beziehungsarbeit ist von großer Bedeutung für die emotionale Stabilisierung der zu Betreuenden. Die Trägervertretung hat innerhalb des Hauses Sorpesee ihre eigenen privaten Räumlichkeiten (innewohnend), was für Sicherheit und Stabilität sorgt. Zudem kann in Fällen der Krisenintervention schnell reagiert werden.
Im Haus Sorpesee ist es aufgrund der bedürfnisorientierten Ausrichtung, der geringen Planzahl und der Betreuungsdichte möglich, Kinder und Jugendliche ganzheitlich zu fördern und ihnen einen familiären Rahmen zur Entwicklung zu bieten.
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